Seit 2003 bauen die Zapatistas ihre autonomen Strukturen im Südosten Méxicos auf. Ihre Autonomie basiert auf ihren kollektiven, räte-demokratischen Selbstregierungsformen, der eigenständigen Organisierung der Frauen und ihre aktive Partizipation auf allen Ebenen, einem unabhängigen, selbstgeschaffenen Gesundheits-und Bildungssystem und kollektiver Arbeit in allen zapatistischen Gemeinden. Zehntausende von zapatistischen Indígenas schaffen derart eine solidarische, d.h., nicht-kapitalistische Gesellschaft, in der der mexikanische Zentralstaat keinerlei Einfluss mehr hat.
Ernährungssouveränität und Landgrabbing, Ressourcen-Ausbeutung und Enteignung - Themen des globalen Südens? Keineswegs. Brandenburg steht zum Ausverkauf. Großflächig beackern konventionelle Landwirtschaftsbetriebe das Berliner Umland und beuten Böden und regionale Strukturen aus. Monokulturen und Saatgutbeschränkungen radieren die Sortenvielfalt von unseren Landkarten. Konsument*innen verlieren den Kontakt zu ihren Lebensmitteln und forcieren mit ihren Konsumgewohnheiten ausbeuterische Arbeitsstrukturen.
Referent*in:
Frank Wesemann, Paula Gioia, Julia Bartal (angefragt),Yahel Rohde (angefragt)
Im Workshop soll es um die Frage gehen, welche Wege es vom jetzigen Wirtschaftssystem hin zu einer Gemeinwohlökonomie geben könnte. Das heißt, dass ganz konkrete Ansatzpunkt besprochen werden sollen. An welchen Richtlinien und Gesetzen könnte man ansetzen. Welche rechtlichen Rahmenbedingungen müsste man verändern etc. Außerdem sollen gesellschaftliche Anknüpfungspunkte, Kampagnenfähigkeit bestimmter Vorschläge etc. diskutiert werden.
Im Rahmen der Solikon möchte die efas-AG des ÖkonomInnen-Netzwerks efas einen Workshop organisieren zur Frage, inwiefern feministische Ökonomie auch solidarische Ökonomie ist und welche Wege/Potentiale gemeinsamer Einflussnahme (von der Kritik zur Gestaltung) existieren. Es wird eine spannende Diskussion erwartet, da für das efas-Netzwerk insbesondere Vielfalt in paradigmatischer, disziplinärer und methodischer Hinsicht kennzeichnend ist.
Eine SoLaWi zu gründen ist schon eine aufregende Sache - Da überholen die Schnecken den Hasen, in der Stadt fehlt noch ein Verteilerraum und die Frage, wieviele Münder ein Ernteanteil satt kriegen soll, ist auch noch nicht geklärt! Um das ganze etwas humorvoller gestalten zu können, wollen wir ein Spiel entwickeln - für lange Winterabende auf dem Hof, aber auch für alle Neuen, die sich fragen, was denn eigentlich so alles passieren kann, wenn sich eine Gruppe von Menschen auf das Abenteuer Solidarische Landwirtschaft einlässt!