Projekte Solidarischer Ökonomie scheinen eine grundlegende Alternative zur modernen Wirtschaft darzustellen. Trotzdem funktionieren viele von ihnen nach ähnlichen Prinzipien: sie verkaufen auf dem Markt, handeln mit Geld, schreiben Lohnarbeit fort. Wir fragen uns: Ist Solidarische Ökonomie mit Geld überhaupt möglich? Führt Verkauf dazu, dass Projekte für Profit statt für Bedürfnisse produzieren? Ist durch Geld und Verkauf die Konkurrenz und somit die Existenzbedrohung vorprogammiert?
Im Workshop "Gemeinschaftswährungen für solidarische Ökonomie" wird mittels Impulsrefereat aufgezeigt, welche verschiedenen Formen von Komplementärwährungenes es im deutschsprachigen Raum gibt und wie sie in Theorie und Praxis funktioniern. Anschließend lädt der Referent zu einem Dialog ein, wie Gemeinschaftwährungen auch in anderen Gebieten oder Communites realisiert werden können und welche Stolpersteine im Umsetzungsprozess eine erfolgreiche Umsetzung der Idee fördern bzw. gefährden.
Sie engagieren sich in gemeinschaftlichen organisierten Projekten - und fragen sich, wie partizipative Prozesse ohne endlose und energiezehrende Diskussionen gelingen können?
Eine Antwort kann Systemisches Konsensieren sein. Diese Methode geht Entscheidungen auf systematische Weise anders an als wir es gewohnt sind – mit überraschenden Effekten und Ergebnissen.
Durch das messen des Widerstands führt sie zu Entscheidungen die dem Gruppenkonsens so nahe kommen wie möglich – und damit zu Lösungen mit der höchsten Zufriedenheit.
Wir möchten mit euch gemeinsam diskutieren - was war gut, was könnte besser gehen, was bleibt bei euch hängen und welche schönen oder weniger schönen Erlebnisse nehmt ihr mit? Ein Teil der Kongress-Orga steht Rede und Antwort und freut sich über eine ehrliche und umsichtige Abschlussdiskussion. Treffpunkt ist die Bühne auf der Außenfläche.
Solidarische Ökonomie hat den Anspruch eine Alternative zur kapitalistischen Wirtschaft aufzubauen. Praktisch stehen wir damit jedoch vor vielen Problemen: Projekte der Solidarischen Ökonomie werden in den Kapitalismus (re-)integriert, ihre Strukturen kommerzialisiert, sie bleiben in einem Nischendasein und/oder ihre Konzepte dienen als Innovation für den kapitalistischen Markt. Diese Probleme resultieren aus der Struktur der Projekte selbst und auf diese Struktur hin müssen wir die Projekte hinterfragen.
Per Powerpoint-Präsentation und erläuterndem Vortrag soll die Giralgeldschöpfung der Geschäftsbanken aufgezeigt werden, also der Umstand, dass ca. 90% unserer Zahlungsmittel nicht etwa von der Zentralbank in die Existenz gebracht werden, sondern von gewinnorientierten, privatwirtschaftlich organisierten Unternehmen, eben den privaten Geschäftsbanken. Diese Situation schafft eine Reihe von ökonomischen, sozialen, auch ökologischen Problemen.