Workcamp Wirtschaftswandel - Regionalvernetzung in B-BB

****UPDATE ZU STAND UND ABLAUF SIEHE WEITER UNTEN****

In Kooperation mit dem Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung starten wir in die nächste Runde solidar-ökonomischer Vernetzungs- und Projektarbeit in Berlin und Brandenburg. Bereits im Vorfeld des Solikon2015 haben einige Treffen zur Regionalvernetzung stattgefunden. Erste konkrete Projektideen wurden formuliert, Bedürfnisse und Anstehendes festgehalten. Um die Impulse der Treffen und von Wandelwoche und Kongress aufzunehmen, laden wir ein zum Workcamp Wirtschaftswandel (kurz www2015), das vom 27.-29. November an der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde stattfinden wird. 50 Teilnehmende kommen über 3 Tage zusammen, um in konkreten Arbeitsgruppen eine gemeinsame Agenda, Bedarfe und Lösungsvorschläge zu formulieren. Themenfindung und Aufgabenverteilung werden wir ähnlich einem "Barcamp" gemeinsam und vor Ort angehen. Erste Projektfelder, die bereits Form angenommen haben, findet ihr weiter unten.

Wir versuchen im Vorhinein mögliche Projektpartner*innen mit einander in Verbindung zu bringen und stellen vor Ort Moderator*innen für Arbeitsgruppen sowie den Raum für kurze Impulsvorträge. Wir möchten erste Ergebisse der Öffentlichkeit präsentieren und hoffen auf möglichst viele Schnittstellen mit Menschen aus der Region und Studierenden der Hochschule Eberswalde. Die Hochschule stellt uns die Räumlichkeiten, eine Küche für alle wird vor Ort kochen, eine Führung durch Eberswalde ist in Planung.

Um ein intensives Arbeiten zu ermöglichen ist die Teilnehmenden-Zahl begrenzt, wir werden aber über die Ergebnisse und anstehende Aufgaben informieren und hoffen auf weitere spannende und produktive Treffen sowie konkrete Arbeitsgruppen an die Anschlussmöglichkeiten bestehen. Bei Interesse oder konkreten Themenideen wendet euch an region@solikon2015.de

Auf einen solidarischen Herbst,

Andreas und Maria aus dem Berliner Solikon-Büro

 

Mögliche Themenfelder

Entprivatisierung von Boden
Wie könnte ein Modell zur Überführung von herkömmlichen Äckern in Allmende-Flächen zur kleinbäuerlichen und ressourcenschonenden Bewirtschaftung aussehen? Welche Anknüpfungspunkte bieten Solawi, Genossenschaft, Stiftungen, Mietshäuser Syndikat? Auf welche politischen, wirtschaftlichen und sozialen Vorbedingungen und Interessen stoßen wir in Brandenburg? Wer sind strategische Partner*innen? Wie kann eine solidar-ökonomische Struktur der Vernetzung von Berlin und Brandenburg aussehen?
 
Dezentrale Logistik-Vernetzung
Bei einem der regionalen Vorbereitungstreffen für den Kongress im Juni 2015 in der Thinkfarm hat sich
eine Gruppe von Praktiker*innen und Netzwerkenden getroffen und über Aspekte eines dezentralen Logistiknetzwerks mit Lastenrädern in der Stadt und Elektromobilität auf dem Land gesprochen, das eine solidarische Alternative zu den Logistikzentren große Konzerne, die Ressourcen fressen, die Stadt mit Lieferverkehr verstopfen und teilweise prekäre Arbeitsverhältnisse erzwingen. Annahme- und Ausgabestationen könnten soziale Treffpunkte sein oder werden könnten, Kiezläden, Nachbarschaftshäuser, ehemalige Dorfläden auf dem Land, die wieder geöffnet und belebt werden könnten.
 
Bodenverbesserung und Aufbau von nachhaltigen Bodenstrukturen
Humus ist der nährstoffhaltigste Anteil der Bodenstruktur, der durch konventionelle Landwirtschaft unter der Maxime der Absatzsteigerung nach und nach verloren geht. Wir schauen uns ein Modell aus Österreich an, das ähnlich dem CO2-Zertifikate-Handel Landwirt*innen die Möglichkeit einräumt, über nachhaltige Bodennutzung ein CO2-neutrales Bewirtschaftungsmodell zu verstetigen. (Wie) kann das Modell auf Brandenburg übertragen werden? Können Label wie "CO2-neutral" oder die Auszeichnung von "Humus-Gemüse" in Biosupermärkten dazu beitragen, die Bodenproblematik Produzierenden und Konsumierenden näher zu bringen und unsere Böden langfristig zu revitalisieren?

Beitragsökonomische Modelle koordinieren und stärken
Wie wäre ein regionaler Pool von Gütern und Dienstleistungen denkbar, zu dem Beteiligte nach ihren jeweiligen Möglichkeiten einen Teil ihrer Produktion oder ihrer Ressourcen beitragen, und sich nach ihren jeweiligen Bedürfnissen bedienen können - geldlos, ohne Tauschlogik? Anschließend an Christian Siefkes' Buch "Beitragen statt tauschen" (AG SPAK, 2008, http://peerconomy.org/wiki/Deutsch) würden wir gerne mit Peerökonom*innen und Interessierten über die Möglichkeit stärkerer regionaler Koordinierung von Gütern und Dienstleistungen im Sinne der Beitragsökonomie nachdenken.
 
Solidarische Ökonomie und Geflüchtete
Wenn wir über solidarisches Leben und Wirtschaften diskutieren, können und sollten wir (nicht nur aus gegebenem Anlass) die strukturelle und konkrete Unterstützung von Geflüchteten nicht außer Acht lassen. Der Aufbau regionaler Strukturen zur dezentralen Unterbringung, Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern, Bildung, Selbstermächtigung und Selbstorganisation, kann und muss in allen angeschnittenen Themenbereichen mitgedacht werden. Wir freuen uns auf und über Ideen, Unterstützende und konkrete Vernetzungsarbeit in diesem Bereich.

 

****UPDATE 25.11.****

 

Im Anschluss an den Solikon2015 und erste Treffen zur solidar-ökonomischen Vernetzung in der Region findet nun vom 27.-29. November ein intensives Arbeitswochenende an der Hochschule für Nachhaltige Eberswalde statt.

WORKCAMP WIRTSCHAFTSWANDEL in Eberswalde vom 27.-29.11.2015
+++ Für diesmal ist die Anmeldung geschlossen, bitte setzt euch mit uns in Verbindung, wenn ihr an der nächsten Veranstaltung Interesse habt +++

Unser Plan
in mehreren kleinen Arbeitsgruppen konkrete Projekte und Kooperationen in Berlin und Brandenburg an- und weiterdenken, die mit einer anderen Wirtschaftsweise Teil der Transformation hin zu einer über Grenzen und Generationen hinweg solidarischen Gesellschaft sein könnten.

Unsere Motivation
Diese Wirtschaftsweise, die in manchen Genossenschaften, Solawis, Kollektiven und informellen Zusammenhängen zum Teil schon seit langem und unter verschiedenen Namen praktiziert, ausprobiert und weiterentwickelt wird, hat mit Kooperation, Selbstorganisation, Gemeingütern, Beitragslogik, Peerökonomie und Solidarität zu tun und will auf Dauer die Profit- und Ausschlusslogik unseres herrschenden Wirtschaftssystems überwinden, hin zu einer Logik des "guten Lebens für alle".

Das Vorgehen
Dazu wollen wir Praktiker*innen, Vernetzende, Unterstützende, Interessierte in einem offenen Arbeits- und Austauschprozess zusammenbringen, in dem alle zugleich Expert*innen und Lernende sind. Es sind von unserer Seite keine Themen festgelegt, es existieren lediglich Vorschläge von Themen, die im Vorfeld und während der Wandelwoche und des Solikon2015 in unserem Umfeld entstanden sind. Welche Themen tatsächlich wann, von wem und wie bearbeitet werden, wollen wir am Samstagvormittag mit euch herausfinden. Es braucht also individuelle Initiative und das Vertrauen jeder Einzelnen auf die kollektive Intelligenz aller Anwesenden.

Das Format
...ist sehr offen und scheinbar hier und da noch etwas erklärungsbedürftig. Wir stellen den Rahmen bereit, intensiv an konkreten Projekten und Problemstellungen arbeiten zu können, Fragen zu stellen und zu klären, Allianzen zu bilden und Bedarfe zu formulieren. Die Inhalte kommen von euch. Erste Themenvorschläge sind bereits in einigen Vortreffen entstanden. Weitere Themen können an uns herangetragen oder auf dem Treffen in Form eines Impulsvortrags vorgestellt werden. Alle Teilnehmenden können dann vor Ort selbst entscheiden, welche Arbeitsgruppe sie mitgestalten möchten. Es wird Sonnabend und Sonntag mehrere Arbeitsgruppenphasen geben, die unterbrochen werden um Zwischenergebnisse zu teilen, ggf. die Themen umzuformulieren und gemeinsam Probleme zu besprechen. Menschen, die Lust auf eine Einstimmung, ein Kennenlernen und offenes Zusammensein in kleinerem Kreis haben, sind herzlich eingeladen, am frühen Freitagabend anzureisen. Sowohl am Freitagabend als auch am Sonnabend früh versuchen wir, gemeinsam Ziele für das Wochenende zu formulieren. Ein Ziel, das uns vorschwebt, wird sein, am Sonntag eine Agenda zu erstellen, die nächste Schritte und konkrete Bedarfe und Forderungen für die gesetzten Ziele beinhaltet. Wir werden versuchen einige der Ideen in Rücksprache mit euch aufzunehmen und in konkrete Antragsschritte zu überführen. Lasst uns konkret und aktiv werden und vertraut etwas in offene Austausch- und Arbeitsformate! Am Sonntagnachmittag planen wir eine Öffnung der Veranstaltung für weitere Interessierte aus der Region, wobei wir - evtl. in Form eines World Café - Fragen und Antworten des Wochenendes teilen können. 

Zum aktuellen Stand des Programms bzw. möglichen Themenfeldern (24.11.2015) nach unserer Kenntnis:

  • Solidarische Praxis und die Wissenschaft, Theorie und Praxis
  • dezentrale Logistik-Vernetzung
  • Beitragsökonomie
  • Bzgl. der Themen "Solidarisch Wirtschaften mit Geflüchteten" und "Bodenverbesserung und Aufbau von Nachhaltigen Bodenstrukturen, Humuszertifikate" sind bisher keine Input-Gebenden und Koordinierenden bekannt

 

Es gibt bisher die Bereitschaft, Inputs zu folgenden Themen zu geben:

  • Ernährungsrat Berlin-Brandenburg (Willi Lehnert, Sa.)
  • Ökonauten eG (Willi Lehnert, Sa.)
  • Landgrabbing (Janusz Hradetzky, Sa.)
  • Messe für Solidarische Ökonomie 2016 (Clarita Müller-Plantenberg, So.)
  • Peak phosphat (Projekt Cyceloo)(Maike Majewski)
  • Kreislaufwirtschaft und Open Source (OSCEdays) (Maike Majewski)
  • Commoning (Commons Institut, NuKo Pankow) (Maike Majewski)
  • Trusty-Projekt (Spiel des Gebens und/oder Präsentation, https://bankoftrust.wordpress.com) (Jennifer Meyer)
  • Enststehende Vernetzungs-Plattform "ImWandel.net" und Online-Kartierung (Luca Asperius) 

 

Da wir eine Art "Barcamp" (http://barcamp.org) vorhaben, ist ALLES spontan möglich. Diese Info dient nur den Menschen, die wie ich etwas altmodisch sind und versuchen, sich durch Strukturierungsversuche in Sicherheit zu wiegen :-)

Online-Pads mit vorläufiger Themenbeschreibung zur Vorbereitung und Themenfindung
Wir haben einige Piratenpads eingerichtet, die ihr bei Bedarf zur Vorbereitung eurer Themen und zur Abstimmung nutzen könnt:
https://www2015.piratenpad.de/entprivatisierung-allmende
https://www2015.piratenpad.de/beitragsoekonomie-regional
https://www2015.piratenpad.de/bodenverbesserung
https://www2015.piratenpad.de/arbeit-mit-gefluechteten
https://www2015.piratenpad.de/dezentrale-logistik

Spontane Impulsvorträge sind ebenso willkommen wie in Gruppen vorbereitete Themenvorschläge.

Vorschlag zum Ablauf

Freitag

16.00 Ankunft mit Kaffee und Tee und gemeinsamen Schnippeln fürs Abendessen
18.00 Begrüßung und Kennenlernen
19.00 erster kurzer Austausch zu Erwartungen an das Wochenende
20.00 gemeinsames Abendessen
21.00 informeller Ausklang im Studi-Café nebenan, bei Interesse erste Themeninputs und kurze Projektvorstellungen

Sonnabend

08.30 gemeinsames Frühstück
09.30 www2015-Beginn mit Begrüßung und kurzem Austausch zu Teilnehmenden und Erwartungensowie Ablauf des Wochenendes und kurzem Input zu ersten Diskussionen vom Freitag Abend
11.00 kurzer Input zu möglichen Arbeitsgruppen mit anschließender Aufteilung der Teilnehmenden
12.00 erste Arbeitsgruppenphase
13.30 gemeinsames Mittagessen
14.30 Ernte aus Arbeitsgruppenphase 1 und Aktualisierung bzw. Neubildung der Arbeitsgruppen
15.00 zweite Arbeitsgruppenphase
16.45 Kaffee und Schnippeln fürs Abendessen, Möglichkeit zu Besuch regionalem Weihnachtsmarkt (fußläufig zu erreichen)
18.00 Ernte aus Arbeitsgruppenphase 2 und Plenum
19.30 gemeinsames Abendessen
20.30 informeller Ausklang, bei Bedarf weitere Arbeitsgruppen oder Umzug in nahegelegene Bar

Sonntag

08.30 Frühstück-Start
09.30 kurzer Input Ergebnisse, Bedarfe und nächste Schritte vom Sonnabend
10.15 kurzer Input zu möglichen Arbeitsgruppen mit anschließender Aufteilung der Teilnehmenden
10.45 dritte Arbeitsgruppenphase (ab 11.00 parallel Schnippeln fürs Mittagessen)
12.00 kurze Pause
12.30 Ernte Arbeitsgruppenphase 3 und Abschlussplenum
14.00 gemeinsames Mittagessen
15.00 World Café offen für Interessierte aus der Region in der Aula
16.00 Ergebnisse des Worl Café und Abschluss-Feedback
17.00 Ende, aufräumen und ab auf den Weihnachtsmarkt

Teilnehmendenliste mit Selbstbeschreibung
http://bit.ly/1LxD5jx

Verpflegung und Übernachtung
Es wird eine Küfa ("Küche für alle") geben, die für warme Mahlzeiten sorgt. Sie funktioniert mit punktueller Schnippel- und Spülhilfe von allen Beteiligten. Es gibt die Möglichkeit in Student*innen-Zimmern und im Hostel "Waldsolarheim" (http://www.waldsolarheim.de) unterzukommen, teilweise auch im Matratzenlager. Unsere bitte an alle, die nicht im Hostel schlafen, einen Schlafsack o.ä. mitzubringen.Für Frühstück,  Kaffee, Tee, Saft sowie alkoholische Getränke zum Abend für alle, die bis 22 Uhr in den Seminarräumen bleiben wollen sorgen wir.

Ort und Anfahrt
Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
Alte Forstakademie (Haus 4)
Schicklerstraße 5
16225 Eberswalde
http://www.hnee.de

Anreise ab Berlin mit der Bahn
Berlin Südkreuz 08:24   
Berlin Potsdamer Platz 08:28   
Berlin Hbf (tief) 08:33   
Berlin Gesundbrunnen 08:38   
Bernau(b Berlin) 08:54

Ankunft in Eberswalde mit der Bahn aus Berlin
Eberswalde Hbf 09:07

weiter mit den Bussen
861 Richtung "Nordend"
862 Richtung "Ostend" 
916 Richtung "Oderberg"
in wenigen Minuten bis
Eberswalde, Markt
oder zu Fuß (17 Min.)

Haltestelle "Markt" aussteigen und  ein paar Schritte zurück laufen:

Kosten
Jede*r ist gebeten, nach eigenen Möglichkeiten zu den Kosten für Verpflegung und Unterbringung sowie die Anfahrt beizutragen.
Die Teilnahme soll jedoch nicht am Geld scheitern.
Wir werden vor Ort die Bedarfe abfragen und nach Möglichkeit begleichen.

Wir danken dem "Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung" für die Unterstützung der Veranstaltung
http://www.bildungswerk-boell.de/de

Wir freuen uns auf ein kreatives Wochenende mit euch
Maria Schmidt und Andreas Teuchert

Für weitere Infos tragt euch in den Regionalvernetzungsverteiler ein oder schreibt uns an region@solikon2015.de