Eine wachsende Zahl von Menschen kann ihre alltäglichen Grundbedürfnisse nicht (mehr) finanzieren. Darauf reagieren spendenbasierte Angebote, wie Tafeln, Sozialkaufhäuser oder Kleiderkammern sowie selbstorganisierte Formen, wie Dumpster-Aktionen oder Food-Sharing-Netzwerke. Politisch wird das soziale wie ökologische Engagement in der „neuen Mitleidsökonomie" gefeiert. Formen der solidarischen Selbstorganisation finden dagegen öffentlich bisher nur rel. wenig Aufmerksamkeit.
Die Kritik an dem neuen System der Armutslinderung jenseits sozialstaatlicher Leistungen wächst, da es auf Bedürftigkeitsprüfungen setzt und teilw. nach marktwirtschaftlichen Prinzipien organisiert ist. Auf Basis eigener Forschungsbefunde zu diesen „alternativen Formen der Armutsbekämpfung" sollen die Grenzen u. Möglichkeiten dieser (solidarischen) Versorgungsformen diskutiert werden.