Vielen Dank an alle Teilnehmenden! Die Veranstaltung war spannend und fruchtbar. Die Frage wie Wissenschaft und Praxis wieder zusammenfinden und Themen der Solidarischen Ökonomie vorantreiben können, stieß insbesondere von Hochschul- und Student*innenseite auf großen Wiederklang, den wir im Workcamp Wirtschaftswandel vom 11.-13. März in der AG Wissenschaft und Praxis aufgenommen und weitergeführt haben. Mehr dazu in Kürze hier: http://solikon2015.de/de/workcamp-wirtschaftswandel-2016-www2016a und auf www.das-kooperativ.org.
Eine kurze Zusammenfassung der zwei diskutierten Themenstränge "Kartierung" und "Projektbörse":
AG-Börse
Es gibt bereits viel Potenzial in Hochschulen, wissenschafliche Hilfe bei der Lösung von praktischen Problemen des Anders-Wirtschaftens zu bieten. Auf der anderen Seite fehlen in der Praxis oft die personellen und zeitlichen Kapazitäten, um außerhalb des Tagesgeschäftes an kreativen Lösungen zu arbeiten. Mensch springt mehr von einer Krisenbewältligung zur nächsten als an nachhaltigen und kreativen Lösungen zu arbeiten, die vielleicht sogar Modellcharakter für andere Projekte haben könnten. So entstand die Idee einer Online- und Offline-BÖRSE für SÖ*-Betriebe und -Projekte, die wissenschaftlichen Untertützungsbedarf haben sowie für Student*innen denen der Praxisbezug für ihre Arbeiten fehlt (Praktikumsbörse, Forschungsbörse, Abschlussarbeitsthemenbörse). Neben der Frage nach der Anerkennung solidar-ökonomischer Themen im Hochschul-Alltag steht die Idee vor der Herausforderung die hohen Hemmschwellen die aus der Praxis gegenüber dem Wissenschaftsbetrieb bestehen dürften zu diskutieren und überwinden. Welche Bedarfe gibt es in der Praxis und wie können sie durch die Forschung abgedeckt werden?
AG-Kartierung
Beispielhaft am Projekt imwandel.net besprochen ging es in dieser Gruppe um die Anknüpfungspunkte an eine bereits bestehende Karte mit verschiedensten Punkten rund um alternatives Wirtschaften und den Wandel. Wie kann man mithilfe von imwandel.net wissenschaftliche Daten generieren, die dann zur besseren Darstellung des bereits vorhandenen Potentials einer Region dienen und - Bedarfe mit Angeboten verknüpfend - stärker auch die Beziehung der einzelnen Projekt untereinander fördern. Wie lassen sich aus den gewonnen Daten gegebenenfalls Skalierbarkeiten und Modelle ableiten?
Ein Ergebnis einer ersten Diskussionsrunde ist, dass imwandel.net stärker auch die Ströme, also Beziehungen zwischen den Projekten darstellen will, das wäre dann eng verknüpft mit der Abfrage von Bedürfnissen und Angeboten der Projekte. Bereits in den Workflow der Kartierung eingebunden sind Instrumente der Projektrecherche, Projektbesuche, des Interviewsdrehs und der journalistischen Aufbereitung von in und um die Projekte verhandelten Themen. Im Rahmen einer wissenschaftlichen Ausweitung der Kartierung wäre es denkbar die Projektkontakte zu nutzen, um Fragebögen in die einzelnen Strukturen einzubringen, diese wissenschaftlich auszuwerten und auf Grundlage der gesammelten Daten eine Bedarfsanalyse zu erstellen. Darüber hinaus wurde anknüpfend an einen kurzen Input von Esra Erdem (Soziale Ökonomie an der Alice-Salomon Hochschule Berlin) diskutiert, inwieweit eine differenziertere Kategorisierung der Projekte Sinn ergeben könnte und welchen Nutzen diese erfüllen würde. Anknüpfend an die damit generierten Daten und Sichtbarkeiten kam die Idee auf, eine Art Visualierung der lokal verfügbaren Produkte der SÖ-Projekte anzuknüpfen.
22.02., 17-21 Uhr, Diskussionsabend zum Thema "interdisziplinäre Solidarische Ökonomie und ihre Praxisorte in regionalen Zusammenhängen erforschen" (Arbeitstitel) in Vorbereitung auf das www2016a veranstaltet von "das kooperativ" und dem Bildungswerk Berlin der Heinrich Böll Stiftung.
Nach dem das erste Workcamp Wirtschaftswandel, kurz www, im November 2015 viele spannende Arbeitsgruppen rund um die solidarische Regionalvernetzung hervorgebracht hat, möchten wir nun in die nächste Runde und die intensivierte Projektarbeit einsteigen. In Vorbereitung auf das zweiten Workcamp Wirtschaftswandel, kurz www2016a Mitte März laden wir gemeinsam mit dem Bildungswerk Berlin der Heinrich Böll Stiftung ein zum Vernetzungsabend.
Diskutiert werden konkrete Forschungsbedarfe aus der solidar-ökonomischen Praxis sowie notwendige und mögliche Synergien zwischen Wissenschaft und Praxis. Mit dabei sind unter anderem Lehrpersonal und Student*innen der Alice-Salomon Hochschule Berlin, der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde und der Brandenburger Technischen Universität. Neben kurzen Redebeiträgen hoffen wir auf intensive Diskussionen und konkrete Arbeitsgruppen. Die Veranstaltung ist offen für alle Interessierten.
Redebeiträge: Esra Erdem, ASH Berlin (http://www.ash-berlin.eu/hsl/index.phtml?id=1247) und Barbara Witt BTU Brandenburg (http://www.tu-cottbus.de/fakultaet2/de/entwerfen-wohn-und-sozialbauten/l...)
Moderation: Hannes Gerlof (imwandel.net) und Maria Schmidt (das kooperativ)
Informationen zur Veranstaltung sowie dem www2015: www.solikon2015.de unter "Blog" und "Region".
Kontakt: Maria.Schmidt@solikon2015.de
Ort: Sebastianstraße 21, 10179 Berlin